Hello World! So bezeichnet man in der Softwareentwicklung den ersten erfolgreichen Aufruf eines selbst geschrieben Programms und ist sehr oft der erste angezeigte Text.
Der Anfang
Wie bei vielen ist der Kauf eines Starterkits von Philips Hue, eine Bridge mit einem Schalter und zwei Lampen, der Beginn in eine neue Welt. Das war auch mein Hello World. Darin enthalten sind alle benötigten Komponenten, um zum Beispiel in der Mietwohnung ohne bauliche Veränderungen loszulegen.
Ganz genau genommen ist der Einstieg in das Smart Home durch schaltbare Steckdosen erfolgt und das schon bestimmt 20 Jahre früher. Damals mit einer Funkfernbedienung, so dass von smart nicht die Rede sein kann. Aber mit einem Tastendruck mehrere Geräte und Lichter an-/auszuschalten ging schon in die gewünschte Richtung und man hatte schon ein Gefühl „von überall Dinge kontrollieren“ zu können – in einer kleinen Entfernung selbstverständlich.
Die Zielstellung der zentralen oder Fernsteuerung bleibt aber die gleiche und wird noch um Automatismen, Szenerien, etc erweitert.
Wohnen zur Miete
„Zur Miete wohnen“, das ist ein sehr wichtiges Stichwort für den Einstieg und die Planung eines Smart Homes. Gerne würde auch ich überall Kabel ziehen, Löcher bohren, Wanddurchbrüche machen und alles zusammen per Kabel statt Funk verknüpfen, z.B. über ein zentralisiertes Bussystem. Leider würde dies viel Aufwand und Kosten bedeuten, von dem man das meiste bei einem Umzug wieder zurückbauen müsste. Das heißt, es muss größtenteils ein Funksystem sein.
Die Verbindung ins Internet und der liebe Datenschutz
Eine meiner Prämissen war und ist nach wie vor, dass das gesamte System ohne Internetanbindung funktionieren muss:
- Ich möchte nicht, dass meine Daten abfließen, z.B. wann ich morgens aufstehe
- Ich will Sicherheitslücken meines lokalen Netzwerks vermeiden
- Das System muss auch bei einem Internetausfall funktionieren
Das war mit ein Grund, warum ich damals Philips Hue ausgewählt hatte. Eine dauerhafte Internetverbindung ist nicht zwingend notwendig und die Einschränkungen halten sich in Grenzen:
- (Sicherheits-)Updates werden nicht gefunden und installiert (Bridge und Lampen)
- Das Anlernen von Zubehör benötigt manchmal die Internetverbindung
- Die Steuerung außerhalb des WLAN-Empfangs funktioniert nicht
- Die Hue Labs Funktionen lassen sich nicht nutzen
Wohlgemerkt kommt man zumindest am Anfang auch bei Philips Hue nicht umhin, die Verbindung ans Internet einzustellen. Für gelegentliche Updates ist dies ebenfalls notwendig. Die letzten drei Punkte sind für mich vernachlässigbar.
Wohin mit der Bridge?
Los geht’s mit der Bridge („Brücke“). Die Bridge ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt für das erste Smart Home. Die Bridge steuert die Lampen an, nimmt Befehle entgegen, z.B. von Apps und verknüpft alle Elemente, inkl. dem Internet.
Ich selbst habe die Bridge neben dem Router positioniert. Das Protokoll hinter Philips Hue ist ZigBee und ermöglicht, dass jede Lampe als Repeater des Signals funktioniert.
D.h. wenn eine Lampe zu weit weg von der Bridge ist, reicht ein weiteres Zigbee Gerät (Lampe, manche Schalter, etc) dazwischen aus, um das Signal an die entferne Lampe zu verstärkten. Durch diese Repeater-Funktion können auch weiter entfernte Orte erreicht werden, z.B. bei schlauchförmigen Wohnungen oder Gartenlampen.
Schritt 1: die Bridge und Mobile App
Also beginnen wir damit die Philips Hue Bridge die direkt ins heimische LAN oder WLAN zu hängen (vollständige und ggf. aktualisierte Anleitung bei Philips):
- Bridge an Strom und Netzwerk anschließen
- Philips Hue mobile App herunterladen (Apple iOS oder Android)
- Den Schritten in der App folgen
Nun steht die Basisfunktionalität zur Verfügung man kann die Lampen konfigurieren.
Schritt 2: die Lampen
Es empfiehlt sich, Lampen einzeln und nacheinander zu koppeln. Das erspart im Nachhinein die Lampen tauschen zu müssen, falls man was verwechselt hat.
- In der Nähe der Bridge die Lampe in eine Fassung drehen
- Dann die Lampe anschalten
- In der Mobile App „Lampen hinzufügen“
(oben rechts die drei Punkte auf der ersten Seite) - Suchen und warten
- Der gefundenen Lampe einen Namen geben
- Die Lampe einem Raum oder einer Zone hinzufügen
Jetzt kann die Lampe oder die Lampen über die Mobile App gesteuert werden.
Es sollten auch die Einstellungen für das Einschaltverhalten definiert werden. Dies steuert das Verhalten, wenn der „echte“ Lichtschalter bestätigt wird oder es zu einem Stromausfall kommt. Standardmäßig leuchtet das Licht in voller Stärke. Bedenkt dabei auch immer, dass ggf. Gäste die Schalter aus Gewohnheit nutzen können oder wie es für Notfälle sinnvoll ist.
Schritt 3: der Dimmschalter
Für Schalter ist ein ähnlicher Weg notwendig:
- Auf den Reiter „Einstellungen“ der Mobile App wechseln
- Dort auf „Zubehör“ klicken
- Anschließend auf „Zubehör hinzufügen“
- Dann das entsprechende Gerät auswählen, in diesem Fall den „Hue Dimmer Switch“
- Bei einem neuen Gerät einfach das raushängende Plastik rausziehen, dann schaltet sich der Suchmodus automatisch an
- Bei einem bereits genutzten Gerät, mit einem spitzen Gegenstand zehn Sekunden auf der Rückseite in das kleine Loch mit „Setup“ drücken
- Dann die entsprechende Option in der Mobile App auswählen
- Zuletzt wie bei der Lampe den Schalter einem Raum oder einer Zone hinzufügen
Jetzt ist das Starterset vollständig aufgebaut und kann per Schalter oder Mobile App gesteuert werden.
Weiterführende Links
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Hue Bridge Installationsanleitung
https://www.philips-hue.com/de-de/explore-hue/get-started
Apple iOS App (Anzeige)
https://itunes.apple.com/us/app/philips-hue-gen-2/id1055281310?ls=1&mt=8
Android App
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.philips.lighting.hue2